Betroffen und tief traurig verneigen wir uns vor einem der Größten, die der heimische Radsport je hatte! Rudolf „Rudi“ Mitteregger (79) ist nicht mehr. Aufgewachsen und bis zuletzt zu Hause in Gaal bei Knittelfeld, war Mitteregger in den 70er-Jahren eines der Idole einer ganzen Sportnation. Neben 3 Gesamtsiegen bei der Österreich-Rundfahrt – nur sein damaliger, oft unerbitterlicher Rivale Wolfgang Steinmayer steht mit einem Sieg mehr in der „Hall of Fame“ der Rundfahrt – war Mitteregger vier Mal Glockner-König, bis heute unerreicht, wenn nicht gar ein Rekord für immer und ewig. Unvergessen und noch heute eines der Video-Highlights des Sports, Mitteregger’s Wutausbruch bei der Rundfahrts-Etappe 1974 übers Gaberl, wo er in Führung liegend nach Defekt eine gefühlte Ewigkeit auf sein Betreuerauto warten musste. Zwei Mal (München 1972 und Montreal 1976) startete er für Österreich bei Olympia, ehe er vor einer dritten Olympia-Teilnahme nach einem Sturz und Herzrythmusstörungen seine Karriere abrupt beenden musste. „Rudi Mitteregger, den ich Anfang der 80er-Jahre noch in meiner ersten Zeit als junger Radsportjournalist begleiten durfte, war nicht nur als Sportler, sondern auch als ganz besonderer Charakter Idol und Vorbild für Generationen“, sagt tief betroffen Gerald Pototschnig, Präsident des Landes-Radsport-Verbandes LRV Steiermark.
(© Foto: Rudolf Brandstätter)
Rudi Mitteregger (1944 bis 2024):
3 x Sieger Österreich-Rundfahrt (1970, 1974 und 1977), 4 x 2. Gesamtrang, 1 x 3. Platz
9 Etappensiege Österreich-Rundfahrt (Platz 2 hinter Franz Deutsch, 12 Siege)
4 x Glockner-König (1970, 71, 73 und 74)
14 x Österreichischer Staatsmeister
16 Österreich-Rundfahrten, 15 beendet
1 x Militär-Weltmeister
