Die Deadline für ein Ja oder Nein wurde noch einmal um ein Monat auf Ende April verlegt, jetzt aber ist es traurige Gewissheit: Das Grazer Altstadt-Kriterium, noch vor zwei Jahren mit seiner 25. Jubiläums-Auflage und nach eineinhalb Jahrzehnten fulminant zurückgekehrt, wird auch 2024 nicht wieder stattfinden. „Es ist das Geld“, sagt Heinz Bauer, Wisosport-Chef, Urvater und Erfinder des Altstadt-Kriteriums, zerknirscht. „Die Zeiten sind schwieriger geworden. Gerade für den Radsport sitzt bei Konzernen des Geld nicht mehr sonderlich locker.“ Erst vor wenigen Tagen hat ein potentieller Großsponsor abgewunken und damit das endgültige Aus besiegelt – symptomatisch für die triste Lage, die Verhandlungen haben sich eineinhalb Jahre dahingezogen…
Zudem fehlte letztlich auch seitens Graz die notwendige, bedingungslose Bekenntnis zum Altstadt-Kriterium. „Es ist offenbar ausreichend, unseren Kindern einzureden, dass ein paar Fußballer ihre großen Vorbilder sind“, sagt auch Gerald Pototschnig, Präsident des Landes-Radsport-Verbandes. „Leider wird übersehen, dass einerseits die sportliche Vielfalt und andererseits die Strahlkraft von Sport-Monumenten wie das Altstadt-Kriterium mehr und mehr fehlen und den jungen Menschen damit ihre Idole abhanden kommen…“ Ob es ein Altstadt-Kriterium in seiner bisherigen Form nun je wieder geben wird? Robert Kals, Geschäftsführer der veranstaltenden Agentur Koop Live-Marketing GmbH & Co KG: „Wir werden uns zusammensetzen und gemeinsam, ohne Denkverbote alle Ideen und eventuelle Synergien und neue Formate diskutieren.“
(Foto: GEPA Pictures)
